Ermittlungen gegen 13 Beamte Leipziger , Polizisten verkaufen Diebesgut, 11.06.2020
Beamte der Leipziger Polizei sollen sich illegalerweise an gestohlenen Fahrrädern bereichert haben. Eine mit großem Aufsehen eingeführte Abteilung wird deswegen aufgelöst. Das Land Sachsen wehrt sich gegen den Verdacht der Vertuschung.
Insgesamt stehen 40 Beamte im Verdacht, beschlagnahmte Räder preisgünstig erworben zu haben, heißt es mit Verweis auf einen internen LKA-Bericht. Im Zentrum des Handels
Add a related postsoll Tag24.de zufolge eine 43-jährige Polizeibeamtin stehen, die in der 2012 eingerichteten Zentralen Bearbeitung der Fahrradkriminalität (ZentraB Fahrrad) beschäftigt gewesen sein soll. Die ZentraB Fahrrad galt demnach als Prestigeprojekt, wurde allerdings Ende 2019 ohne großes Aufsehen aufgelöst. Der aktuelle Korruptionsskandal könnte dabei eine wichtige Rolle gespielt haben.Als Asservaten-Beauftragte sei die 43-Jährige für die Aufbewahrung des sichergestellten Diebesgutes zuständig gewesen, bis Versicherungen oder Staatsanwaltschaft die Räder entweder zur Verschrottung oder zur gemeinnützigen Verwertung freigeben. Bei dieser Verwertung sollen interne Ermittler im Jahr 2019 auf Ungereimtheiten gestoßen sein. Eine signifikante Zahl Fahrräder sei demnach an einen Kleingartenverein weitergegeben worden, dessen Vorstand der Vater der 43-Jährigen ist. Über diesen Verein sollen die mitunter hochwertigen Fahrräder dann im Auftrag der Beamtin deutlich unter Wert weiterverkauft worden sein.
Unter den Kunden befanden sich laut Tag24.de mehrere Dutzend Polizeibeamte, aber möglicherweise auch Juristen im Staatsdienst, also Staatsanwälte und Richter, die sich damit der Hehlerei schuldig gemacht haben könnten. Bei einer Hausdurchsuchung seien Quittungen sichergestellt worden, die bis ins Jahr 2015 zurückgehen und den Ermittlern Hinweise auf Mitwisser und Käufer geben. …