Kölnische Rundschau, Jurist aus Bonn stellte Kinderpornos ins Internet, 17.11.2011
Die kluge Software im Landeskriminalamt (LKA) arbeitet wie ein Detektiv. Stichworte, Kürzel reichen aus, um in Tauschbörsen illegales Material im Netzwerk aufzuspüren: Vor allem Kinderpornos, die sich meist unter Scheindateien verstecken. Unter Klingeltöne beispielsweise bekommt der Leichtgläubige nicht unbedingt ein Musikjingle, sondern Pornografie. Ein „besonders dicker Brocken“ ging den Ermittlern beim LKA in Stuttgart im Jahr 2008 ins Netz. Ein Kinderporno, 29 Minuten lang. Eingestellt hatte ihn ein 37-jähriger Jurist. Weiterhin erfuhren die Ermittler, dass er verheiratet ist und in Bonn lebt. Mehr nicht.
Nach einer Hausdurchsuchung im Jahr 2009 fanden Bonner Polizisten Bonn weiteres illegales Material: In seinem Rechner waren über 510 kinderpornografische Bilddateien sowie 41 Videos mit verwandten Inhalt abgelegt worden; auch hier sind die missbrauchten Opfer kaum 14 Jahre alt gewesen. Erst zwei Jahre später wurde der Jurist per Strafbefehl verurteilt: Sechs Monate auf Bewährung wegen des Besitzes und Verbreitens kinderpornografischer Dateien. Der Angeklagte aber legte Einspruch gegen den Strafbefehl ein.