Wegen Kindermordes, Mann saß 31 Jahre zu Unrecht in Haft, 01.02.2018
In einem Wiederaufnahmeverfahren hat das Landgericht Dortmund am Donnerstag das damalige Urteil aufgehoben. Dirk K. (51, galt wegen Schwachsinns 1986 als schuldunfähig) soll für die 31 Jahre entschädigt werden.
Der Mann, der damals mehrfachen Missbrauch von Kindern eingeräumt hatte, bekommt mindestens 266 000 Euro Haftentschädigung zugesprochen!
Eine Justizskandal sei der Fall nicht, sagte der Vorsitzende Ulf Pennig (57): „Richter sind keine Roboter, die Beweismittel sind damals anders bewertet worden.“
Dirk K. erklärte am Donnerstag in seinem letzten Wort, er sei damals zu einem Geständnis gedrängt worden. „Ich habe das Kind aber nicht getötet“, beteuerte er.
Die Staatsanwaltschaft schenkte Norbert R. damals keinen Glauben – weil er zugegeben hatte, den Jungen 1995 auf dem Spielplatz mit einem Messer in den Hals gestochen zu haben.
Dabei hatte ein Rechtmediziner nach der Obduktion erklärt, Michaels Halswunde rühre von einem Tierbiss. „Das war wohl ein Fehler”, sagte Pennig, „die Wunde zeigte damals einen klassischen Stichkanal.”
An dem Geständnis, dass Dirk K. damals bei der Polizei machte, hatte die Dortmunder Kammer aus drei weiteren Gründen Zweifel:…