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Mandy Kopp, Opfer des sogenannten “Sachsensumpfes”, ist ein Beispiel dafür, wie es um den deutschen Rechtsstaat bestellt ist, sobald Beamte in die Straftaten verwickelt sind: Als junges Mädchen wurde sie in ein Bordell verschleppt und unter Morddrohungen mehrere Jahre zur Prostitution gezwungen. Vor Gericht scheiterte sie mit ihren Anklagen und wurde sogar wegen angeblicher Verleumdung angezeigt.
Das COMPACT-Magazin interviewte Mandy Kopp über ihr Martyrium. Seit 2013 sind alle Taten – sogar Vergewaltigung, Drohung und schwere Körperverletzungen – verjährt. Kopp kann rechtlich nicht mehr gegen ihren Zuhälter und die “Kundschaft” aus höchsten politischen und juristischen Kreisen vorgehen. Doch auch zuvor hatten ihre Bemühungen um Gerechtigkeit wenig Aussicht auf Erfolg: Obwohl sie bei polizeilichen Vernehmungen mehrmals ihre Freier identifiziert hatte und selbst der für ihren Fall verantwortliche Richter damals ein “Kunde” im Bordell gewesen war, ließen Justiz, Polizei und Jugendämter die befreiten Mädchen im Stich.
Ein Verfahren gegen den Richter wurde eingestellt, der Zuhälter wurde nur wegen Prostitution und Menschenhandels angeklagt: “Der Richter hat gesagt, im Zusammenhang des Menschenhandels und der Prostitution gehören Vergewaltigung und ein paar Schläge dazu”, so Kopp im Interview. Auch Akteneinsicht habe sie nie erhalten. 2013 hat Mandy Kopp ein Buch mit dem Titel “Die Zeit des Schweigens ist vorbei” herausgegeben, in dem sie über ihre unglaublichen Erlebnisse offen berichtet. Eine Liste, auf der sie alle Freier beim Namen nennt, hat sie bei einem Anwalt hinterlegt – diese soll an die Presse gelangen, falls ihr etwas zustoßen sollte, wie es zahlreiche ihrer Peiniger mit einflussreichsten Verbindungen angedroht hatten.