STADTBLATT-Redakteur frei gesprochen, Staatsanwalt präsentiert Lügen-Zeugen, 10.09.2003
Einen lügenden Landwirt führte die Pforzheimer Staatsanwaltschaft kürzlich gegen den STADTBLATT-Redakteur Jürgen Wiedmann ins Feld. Der Bauer eines Schafhofes bei Ispringen hatte behauptet, Wiedmann habe ihn grundlos beleidigt.
Dies sah der Richter anders – zumal sich der aggressiv wirkende Landmann vor dem Amtsgericht in Lügen verstrickte. Dem so genannten Oberamtsanwalt Gerhard Häussermann, der den unliebsamen Journalisten mit einem Eilverfahren „in die Pfanne hauen“ und dafür den Bauern benutzen wollte, fiel bei Urteilsverkündung sichtlich „das Gesicht herunter“. Häussermann, nach unseren Informationen CDU-Mitglied, soll auf den kritischen Journalisten angesetzt worden sein. Doch das Spiel flog jetzt auf. Der mutige Richter ließ sich von Häussermanns Tiraden nicht beeindrucken und entschied objektiv für Jürgen Wiedmann. Die Kosten des Verfahrens muss also mal wieder der Staat, sprich die Bürger, tragen. „Jedes andere ähnliche Verfahren wäre längst eingestellt worden“, bedauerte der Richter die unsinnige Hartnäckigkeit der Staatsanwaltschaft. Auf den Lügen-Bauern könnte eine Anklage wegen Falschaussage zu kommen. Wieder einmal ein Beispiel, wie die CDU-gesteuerte Justiz in Pforzheim versucht, das STADTBLATT mundtot zu machen. Wiedmanns Rechtsanwalt Dietmar Trostel bei der Verhandlung: „Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass dies politische Prozesse gegen Herrn Wiedmann sind – bei der Pforzheimer Staatsanwaltschaft überkommt einen ein mulmiges Gefühl.“ Der Journalist wird seit einiger Zeit mit weiteren ähnlichen Verfahren überzogen.