Verdacht auf Falschaussagen Polizisten im Maskenmannprozess könnten gelogen haben, Berliner Zeitung, 17.06.2015
Im Maskenmann-Fall prüft die Staatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht wegen uneidlicher Falschaussage von Polizisten. Im Raum steht, ob Ermittler, die als Zeugen in dem Verfahren ausgesagt haben, gelogen haben.
…Nun wird überprüft, ob Ermittler, die als Zeugen in dem Verfahren ausgesagt haben, gelogen haben.
„Wir prüfen derzeit, ob es einen Anfangsverdacht wegen uneidlicher Falschaussage gibt“, sagte Ulrich Scherding, der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder) am Mittwoch. In dem Verfahren habe es divergierende Aussagen von Polizisten gegeben. Jetzt müsse überprüft werden, welche korrekt waren und welche nicht.
In dem mehr als ein Jahr dauernden Prozess um drei Überfälle auf Millionärsfamilien in Bad Saarow und Storkow war von einigen Fahndern der einstigen Sonderkommission scharfe Kritik an der Ermittlungsarbeit der Polizei geübt worden. Es sei einseitig gegen den Angeklagten Mario K. ermittelt worden, hieß es. Zweifel an dem Tatgeschehen, vor allem an der Entführung eines Managers, durften nicht geäußert werden.
In dem Verfahren hatten zudem zwei Beamte der einstigen Sonderkommission ausgesagt, dass eine Ermittlerin Dinge, die den Angeklagten entlastet hätten, „auf Geheiß von oben“ aus einem Bericht habe streichen müssen. Die besagte Kriminalistin hatte dies auf Nachfrage im Verfahren abgestritten. Daraufhin erklärte eine weitere Kollegin, diese Beamtin habe nach der Zeugenaussage in der Dienststelle erklärt: „Zum Glück wurde ich nicht vereidigt.“ „Wir gehen jede Zeugenaussage noch einmal sehr genau durch“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. …