Wilhelm Schlötterer (* 30. Oktober 1939 in Regensburg) ist ein deutscher Verwaltungsjurist und Buchautor. Während seiner Tätigkeit in der bayerischen Finanzverwaltung in den 1970er Jahren wies er beharrlich auf Einflussnahmen von CSU-Spitzenpolitikern zugunsten von Prominenten und wohlhabenden Freunden in Steuerangelegenheiten hin, zum Beispiel zu Gunsten von Franz Beckenbauer.[1]
Er versuchte wiederholt, mit behördeninternen Mitteln und mit Kontaktaufnahmen zum bayerischen Landtag dagegen vorzugehen. Dies brachte ihm erhebliche berufliche Nachteile ein, bis hin zu Strafverfahren und beamtenrechtlichen Disziplinarverfahren. Jedes dieser Verfahren ergab, dass er sich rechtmäßig verhalten hatte.[1]
Im Jahr 2009 veröffentlichte er ein Sachbuch, das diverse der von ihm kritisierten damaligen Vorgänge beschreibt. Max Strauß (Sohn von Franz Josef Strauß, † 1988) zeigte ihn an, klagte auf Unterlassung und gewann diesen Prozess im Februar 2013 (Az. 28 O 773/11) in erster Instanz.[2][3] Im Verlaufe der Verfahren kamen im Juni 2012 mehrere Zeugenaussagen an die Öffentlichkeit, die offenbar einige von Schlötterers zentralen Behauptungen stützen. Schlötterer legte gegen das Urteil Berufung ein.[4]