Prügel: Dienstverbot für vier Westerburger Polizisten, Westerwälder-Zeitung
Westerwaldkreis – Die vier Polizeibeamten, die in Westerburg einen am Boden liegenden Festgenommen geschlagen, getreten oder dabei tatenlos zugesehen haben, sind jetzt vorläufig aus dem Dienst entfernt. Das Verbot, weitere Amtsgeschäfte auszuüben, hat Polizeipräsident Horst Eckhardt am Freitag verhängt. Die Beamten mussten ihre Waffen abgegeben.
Nach Bekanntwerden der Gewaltszenen hatte der Polizeipräsident die Beamten zunächst nur von Westerburg/Westerwald zu anderen Dienststellen in den Innendienst versetzt. Das Präsidium erklärte dann am Freitag: “Nach eingehender Prüfung der mittlerweile vorliegenden Erkenntnisse wurde den Beamten bis zur endgültigen und umfassenden Klärung der Vorfälle und deren Umstände, ein vorläufiges Verbot der Führung der Dienstgeschäfte auferlegt, was einer vorläufigen Diensterhebung gleichkommt.” Eine abschließende disziplinarrechtliche Entscheidung folge erst nach Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen. Eine andere Entscheidung als das Dienstverbot hätte mit Blick auf andere Fälle im Land auch erstaunt. Die vier aus dem Dienst entfernten Beamten werden intern als erfahren und nicht als Berufsanfänger beschrieben. …
… Bevor die ermittelnden Betzdorfer Kriminalisten und die Staatsanwaltschaft Koblenz den Fall nicht aufgeklärt haben, kann sich Scharbach auch nicht erklären, warum zwei Polizeibeamte nicht eingegriffen haben, als neben ihnen die Kollegen den Mann am Boden geschlagen und getreten haben. Sie sollen danach auch geschwiegen haben, aus falsch verstandener Kameradschaft oder auch aus anderen Gründen.