Es ist nicht immer notwendig im Internetangebot auf das Widerrufsrecht hinzuweisen, sondern es reicht wenn dieses unmittelbar vor dem zustandekommen des Vertrages geschieht:
Richter Vicke:
”Jedenfalls gebietet es der Schutz des Verbrauchers nicht, daß dieser bereits Kenntnis von dem Widerrufs- oder Rückgaberecht hat, wenn er, der Verbraucher, eine Bestellung aufgibt. Die Information über das Widerrufs- oder Rückgaberecht ist deshalb nach Auffassung des Gerichtes noch rechtzeitig im Sinne des § 312 c Abs. 1 BGB, wenn sie unmittelbar vor dem Zustandekommen des Vertrages erteilt wird.”
Auf Internetversteigerungs-Seiten würde es also ausreichen die Informationen kurz vor Ablauf der Auktion einzufügen oder wenn der Höchstbietende bekannt ist, dann würde es reichen diese nur demjenigen kurz vor Ablauf der Auktion zur Verfügung zu stellen.
In Internetangeboten in Internetshops, (die nur ein invitatio ad offerendum darstellen was fast alle sind) braucht es wie im vorliegenden Fall gar nicht stehen.
Dazu sei bemerkt, dass Richter Vincke mit dem Anwalt der auf Unterlassung in Anspruch genommenen Partei befreundet ist. Es hat ausnahmsweise 5 Monate gedauert bis er die Urteilsbegründung nachgereicht hat. Als daraufhin Berufung eingelegt worden ist, ist der Termin zur mündlichen Verhandlung am OLG-Hamm kurz zuvor wieder abgesagt worden, weil die (bzw. seine) Partei gerade Insolvenz angemeldet hat.
Das Richter Vincke mit dem auf Unterlassung in Anspruch genommenen Anwalt befreundet ist habe sich gemäß dem LG-Bielefeld aber nicht auf das Urteil ausgewirkt.
Dazu wäre also auch folgender Beitrag zu beachten:
Wie mache ich meine Widerrufsbelehrung endlich richtig.
Etwa 50 Gerichte entschieden, dass im Internetangebot ein Hinweis auf ein Widerrufsrecht vorhanden sein muß zB. BGH NJW 2007, 1946 Tz 13; OLG Frankfurt MMR 2001, 529; OLG Frankfurt 6 U 158/03; OLG Frankfurt GRUR 2007, 56, 57; OLG Hamburg 5 W 90/07, GRUR-RR 2007, 174; OLG Hamburg 3 W 7/08; OLG Hamburg 5 U 113/02 – WRP 2003, 1011; OLG Karlsruhe 6 U 200/01; OLG Oldenburg 1 W 77/03; OLG Hamburg 3 U 103/06; KG Berlin 5 W 156/06; LG Berlin 96 O 329/07; LG Berlin 103 O 91/06; LG Berlin 97 O 138/00; LG Bielefeld 11 O 112/03; LG Bielefeld 21 S 143/03; LG Bielefeld 8 O 553/01; LG Bückeburg 1 O 61/04; LG Duisburg 41 O 169/00; OLG Düsseldorf GRUR 2006, 779, 782; LG Hagen 22 O 6/01; LG Hamburg 315 O 268/01; LG Hamburg 310 O 425/00; LG Hannover 22 O 182/03; LG Hannover 25 O 186/03; LG Itzehoe 7 O 25/01; LG Magdeburg GRUR-RR 2003, 55; LG München I 1 HK O 1755/03; LG München II, CR 3001, S. 788; LG München II 2 HKO 6494/00; LG Osnabrück 18 O 488/03; LG Münster 2 O 594/06; OLG Celle 13 W 112/07; OLG Düsseldorf I 20 W 15/07; OLG Schleswig 6 W 9/08; OLG Stuttgart 2 W 42/07.
Gleiches entschied der BGH uva. Gerichte mehr auch schon zuvor für die Widerrufsbelehrungen bei Versicherungsverträgen, Haustürgeschäften, Teilzahlungsgeschäften, Abzahlungskäufen und Verbraucherkreditverträgen auch im Versandhandel zB. BGH GRUR 1986, 816/818; BGH GRUR 1990, 534/1015/1016/1017; LG Berlin NJW-RR 92, 678; OLG Stuttgart NJW 92, 53; BGH GRUR 1989, 669/672; BGH WM 93, 589; BGH GRUR 1990, 46/1016/1018; OLG Stuttgart WRP 88, 629/630; OLG Hamburg GR 88, 919; BGH GRUR 1995, 68; OLG Köln WRP 87, 266f; OLG Frankfurt GR UR 1989, 360/361; BGH GRUR 2000, 731, 733; OLG Franfurt MMR 2001, 529; OLG Karlsruhe GRUR 2002, 730; BGH GRUR 2002, 717, 720; BGH WRP 2003, 266; BGH GRUR 2002, 1085, 1088; BGHZ 121, 52, 57f; BGH GRUR 1994, 59, 60; BGH GRUR 1997, 472, 473; LG München I WRP 2007, 692; BGH 09.12.2009, Az. VIII ZR 219/09.