Um den Tod von Uwe Barschel ranken sich bis heute viele Gerüchte. Nahm sich der ehemalige Ministerpräsident von Schleswig-Holstein 1987 in einem Genfer Hotel das Leben oder wurde er ermordet? Der ehemalige Chefermittler in dem Fall, Heinrich Wille, geht von einem professionellen Mord aus. Geheimdienste könnten hinter der Tat stecken. Sollte diese These zutreffen, dann ist die Nachricht der Staatsanwaltschaft Lübeck, die sie der “Welt Kompakt” am Dienstag auf Anfrage mitteilte, von großer Brisanz. Ausgerechnet das wichtigste Beweisstück für die neuerlichen DNA-Untersuchungen ist spurlos verschwunden.
Ein auf dem Hotelbett gefundenes Haar, das nicht von Barschel stammte, ist nicht mehr aufzufinden. Wie der Sprecher der Lübecker Staatsanwaltschaft, Günter Möller, mitteilte, seien zwar die Aufbewahrungstüten zur Untersuchung zum Landeskriminalamt nach Kiel geschickt worden, doch in diesen habe sich kein Haar mehr befunden. “Derzeit prüfen wir, wer Zugang zu den Asservaten hatte. Noch haben wir keine Erklärung, wie das Haar verschwinden konnte”, sagte der Oberstaatsanwalt. Nach seinen Angaben war das Haar auf der Asservatenliste von 1997 noch aufgelistet. …