Einem Mann wird der Rucksack gestohlen. Per Handy-Ortung kann er den Weg seines Eigentums nachverfolgen. Doch als das Diebesgut schließlich in einer Flüchtlingsunterkunft in Wiesloch landet, kann oder will die Polizei ihm nicht helfen und verzichtet auf eine Durchsuchung der Räume. Dieser Fall hat sich am Mittwoch abgespielt. Mittlerweile hast sich sogar das Innenministerium in Stuttgart eingeschaltet und eine Stellungnahme vom Polizeipräsidium Mannheim angefordert.
…Das Diebstahlsopfer hat bereits die Bundespolizei – sie ist zuständig, weil der Diebstahl in einem Bahnhof geschah – informiert, die Beamten lassen seiner Meinung nach allerdings das nötige Engagement vermissen. Das Ganze gipfelt schließlich in der Aussage eines Beamten: “Da gehen wir nicht rein, so große Flüchtlingsunterkünfte sind für uns rechtsfreier Raum”, habe der Ordnungshüter gesagt.
“Ich war richtig erschrocken”, betonte der Mitarbeiter des katholischen Stadtdekanats Stuttgart gegenüber der RNZ. Er habe noch versucht, die Beamten zu motivieren – allerdings erfolglos. Das Verhalten der Polizei sei ihm völlig unverständlich. Das Handy habe er mittlerweile sperren lassen, er mache sich auch gar keine Illusionen: “Das Gerät sehe ich nie wieder.” Damit ist der Fall allerdings noch lange nicht erledigt: Das gestohlene Handy wird zum Politikum.
…Man müsse sich einmal in die Lage des Geschädigten hineinversetzen, monieren Harbarth und Klein: Man habe gewusst, dass sich das komplette Diebesgut beziehungsweise zumindest das Handy innerhalb der Flüchtlingsunterkunft befinden müsste, die Polizei habe seiner Darstellung nach allerdings auf weitere Maßnahmen verzichtet und habe ihm noch mitgeteilt, dass man ,nichts machen könne’ und ,dass große Flüchtlingsunterkünfte ein rechtsfreier Raum’ seien.