Kunstsammler Cornelius Gurlitt Unordnung und spätes Leid, Frankfurter Allgemeine, 14.01.2016
Als kürzlich über den Fall Gurlitt im bayerischen Landtag gesprochen wurde, vor dem Ausschuss für Wissenschaft und Kunst, und wieder einmal die Fortschritte bei der Aufklärung Thema waren, da fiel auf einmal ein erstaunlicher Satz. Dieser stammte von Sepp Dürr, für die Grünen im Landtag, der bekannt dafür ist, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Statt auf Raubkunst kam er im Landtag vor allem auf die „sehr dubiose Aktion der Staatsanwaltschaft“ zu sprechen, später auf das „Märchen von der Raubkunstsammlung“. Gegenüber dieser Zeitung sagte Dürr: „Der groß aufgeblasene Raubkunstfund ist wie Stevensons ,Schatzinsel‘ inszeniert worden, um davon abzulenken, dass alle Register der schlechten Staatskunst gezogen worden sind.“ Die Staatsanwaltschaft habe die Öffentlichkeit davon überzeugen wollen, dass die Beschlagnahme von Gurlitts Bildern damals einem guten Zweck gedient habe. Weiterlesen →