Justizopfer:Freistaat Bayern zahlt Mollath zusätzlich 600 000 Euro, sueddeutsche.de, 12.11.2019
Gustl Mollath ist das wohl bekannteste Justizopfer Deutschlands.
Er war 2006 für mehr als sieben Jahre in die Psychiatrie eingewiesen worden – zu Unrecht. Bislang hat er als Entschädigung lediglich 70 000 Euro bekommen.
Nun hat sich Mollath mit dem Freistaat Bayern geeinigt – er erhält noch einmal 600 000 Euro.
Mollath hatte daraufhin den Freistaat verklagt und 1,8 Millionen Euro als Entschädigung verlangt.
Im SZ-Gespräch nennt sein Anwalt Hildebrecht Braun die Einigung “rechtspolitisch einen gewaltigen Schritt nach vorne”. Immerhin habe der Freistaat zunächst mit jenen 70 000 Euro nur einen Bruchteil der jetzigen Summe gezahlt – und dies sogar unter dem Vorbehalt einer Rückforderung. Der Betrag hatte sich an den gesetzlichen Grundlagen über die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen orientiert. Davon, sagt Braun, sei das Landgericht München nun doch “sehr deutlich abgegangen”.
Andererseits sei der Schaden, der Mollath entstanden sei, “bei Weitem höher anzusetzen”, ist Braun weiterhin überzeugt. Immerhin habe Mollath in den Jahren in der Psychiatrie weder Gehalt bezogen noch Rentenversicherungsansprüche erwerben können und habe unter anderem sein Haus verloren. Auch deshalb hatte Mollath zu Beginn der Verhandlung einen deutlich höheren Betrag gefordert. Nach Ansicht des Freistaats hingegen standen Mollath gesetzlich nur 25 Euro pro Tag in der Psychiatrie als Entschädigung zu.
…Wie das Gericht mitteilt, zahlt der Freistaat “ohne Anerkennung einer Rechtspflicht”. Das ist eine Floskel, die sich oftmals in Vergleichen findet. Vor allem Dritten solle damit signalisiert werden, dass sie den Fall Mollath “nicht als Präzedenzfall” aufführen könnten, um ähnliche Ansprüche geltend zu machen, erklärt ein Sprecher des Landgerichts München.
…Diese ist jetzt offenbar erfolgt. Mollath, 63, habe den Vergleich angenommen, weil er “emotional einfach nicht mehr in der Lage war”, weiter auf eine Entscheidung zu warten, erklärt Anwalt Braun.
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Wiso ist auf euere Seite kein Impressum zu finden. Das macht euch unglaubwürdig .
Was hat das mit Glaubwürdigkeit zu tun?
Ein falsches Impressum macht irgendwas glaubwürdiger?
In den Artikeln sind die Quellen doch stets angegeben und der C.H.-Beck Verlag, Der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, die Bildzeitung usw. haben doch alle ein Impressum. Vorliegend steht der Link zum Artikel der Sueddeutschen Zeitung auch in dem Artikel: https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-justiz-gustl-mollath-entschaedigung-1.4678709
Es ist übrigens bisher für niemanden ein Problem gewesen den Inhaber der Domain herauszubekommen, denn die Domains sind nicht anonym registriert.
Die ladungsfähige Anschrift von Günter Wallraff ist auch niergens zu finden und auch die Weiße Rose hatte kein Impressum mit ladungsfähiger Anschrift. Man kennt die Gründe.